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Sonntag, 24. Februar 2013

Ecuela Katitawa - Baños

Die erste Woche in Salasaka ist nun schon vorbei. Uns kommt es vor als waeren wir schon viel laenger da. Wir fangen immer nach der Mittagspause in der Schule an, da am Vormittag schon genug Volunteers Unterricht halten (die beiden franzoesischen Maedels). Wir koennen also gluecklicherweise bis um 9 Uhr ausschlafen, anstatt wie die anderen um 6:30 Uhr aufzustehen. Da die Betten allerdings nicht so gut sind (sehr durchgelegene Matratzen) ist es trotzdem nicht so erholsam.
Mein Bett in der ersten Woche
Morgens erhitzen wir dann zuallerst einen Topf Wasser, da das Warmwasser im Haus kaputt ist und wir sonst nur kalt duschen koennen (was hier richtig kalt ist). Wenn der eine duscht (unser Zimmermitbewohner hat da eine super Konstruktion auf einem Holzgestell gebaut - ein Plastikeimer mit Schlauch und Ventil dran, das funktioniert ganz gut als Dusche) erwaermt sich der andere das Wasser fuer seine Dusche. Meistens kommen wir mit dem einen Eimer hin (auch fuers Haare waschen), so dass wir nicht noch kalt duschen muessen. Das ist wichtig, denn die letzte Woche war es immer relativ kalt draussen und hat oft geregnet. Da in unserem Zimmer nur ein Betonboden ist, war es so auch immer relativ kalt und feucht im Zimmer (Heizungen gibt es in Ecuador allgemein nicht). Tagsueber wird es dann oefters sonnig. Wenn die Sonne scheint, wird es relativ schnell richtig warm, da bei der Hoehe die Sonne wie in Quito sehr stark ist.
Pachamama - unser Haus (der obere Teil - wir wohnen unten)
Der Ausblick von unserer Terasse
Bei Sonnenschein ist der Weg zur Schule richtig schoen, denn die Landschaft ist wirklich wunderschoen.
Zum Glueck ist er auch meist relativ eben. Zwei Steigungen gibt es aber, die mir jedes Mal richtig zu schaffen machen. Einerseits wegen der Hoehe, aber auch weil ich zudem noch erkaeltet bin seit Quito.
Nach 40 Minuten Fussmarsch sind wir dann schliesslich bei der Schule. Dort angekommen essen wir erstmal mit den Kindern zu Mittag. Dann haben wir noch 2 h Schulunterricht bis um 15 Uhr. Entweder wir unterrichten die Kinder in Englisch oder Kunst. Es gibt 4 verschiedene Gruppen von jeweils 3-5 Kindern, die wir in der einen Woche jetzt alle schon mal unterrichtet haben. Der Unterricht war anfangs sehr heausfordernd, denn man muss sich ja erst einfinden, den Wissensstand der Kinder kennenlernen und erfahren, wie man am besten mit ihnen arbeiten kann. Am Freitag ging das aber in Englisch schon ganz gut und auch am Mittwoch haben die Kinder richtig mitgemacht, als wir ihnen gesagt haben sie sollen 5 Pflanzen sammeln und daraus Bilder gestalten.
Nach der Schule laufen wir immer zur Bibliothek der Organisation. Dort arbeiten wir bis 20 Uhr. Wir betreuen das Internetcafe mit 3 Rechnern (loggen die Nutzer ein und aus und kassieren), stehen fuer den taeglichen kostenlosen Sprachaustausch (18-20 Uhr) zur Verfuegung oder geben Einzelunterricht in Englisch fuer Erwachsene oder Kinder. Am Freitag hatten wir sogar unseren ersten Sprachschueler in Deutsch.
Donnerstag hat es leider meinen Magen erwischt (nachdem am Tag zuvor unser Mitbewohner krank war), weshalb ich auf halbem Weg zur Schule abgebogen bin zur Bibliothek, dann wieder zurueck ins Haus gegangen bin und nicht mehr arbeiten konnte. Freitag war dann Sanne dran. Inzwischen geht es uns aber schon wieder besser.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde leider in die Bibliothek eingebrochen und alle Flachbildschirme, zwei Computer, das Modem und die Tageseinnahmen (ausnahmsweise relativ viel - 15 Dollar) gestohlen. Das war am Freitag eine unschoene Ueberraschung. Die Einbrecher hatten nicht die Tuer aufgebrochen (denn die war sicher verschlossen), sondern waren ueber das aussenliegende Treppenhaus durch ein ungenutztes Fenster eingebrochen (das innen mit Daemmung, Holzspannplatte und Bild davor verdeckt war). Das Fenster ist so klein, dass es wirklich jemand sehr kleines gewesen sein muss.
Mir tut es so leid fuer Robert. Denn so ein Diebstahl ist echt das letzte, was die Organisation braucht. Zum Glueck sind aber zwei Computer dageblieben (die Diebe scheinen gestoert worden zu sein), der alte Roehrenbildschirm und der Drucker (haben nicht durch das Fenster gepasst) und ein Computer war gerade zur Reparatur. Angel, der angestellte ecuadorianische Lehrer, der mit uns im Haus lebt, hat am Freitag gleich ein neues Modem gekauft, so dass das Internet inzwischen wohl wieder funktioniert und das Internetcafe am Montag wieder geoeffnet haben sollte.
Samstag war richtig schoenes Wetter. Die Sonne hat sehr geholfen die Waesche zu trocknen, die wir morgens von Hand gewaschen haben. So konnten wir das meiste schon wieder von der Leine nehmen, bevor wir mittags nach Baños gefahren sind. Auch unsere Sachen haben wir vorher noch in das andere Zimmer umgezogen, das durch die Abreise der zwei Irinen und der Finnin frei wurde. Wir freuen uns schon darauf dort heute nacht zu schlafen. Die Matratzen sind zwar die gleichen, aber wir haben einen gefliesten Boden, ein Regal, ein besseres Bad mit Spiegel und eins der Betten ist kein Stockbett, so dass man besser drauf sitzen kann. Auch sind wir dort voraussichtlich die naechste Woche alleine, denn neue Mitbewohner werden wohl eher in unserem alten Zimmer unterkommen, nicht in dem dritten Bett in unserem Zimmer.
Vorallem haben wir uns aber gefreut letzte Nacht hier in Baños in unserem Hostel zu schlafen. Das Hostel ist total schoen. Die Zimmer sind einfach aber sauber. Das Schlafen in den Betten war eine richtige Wohltat, aber auch die warme Dusche am Morgen! Zum Fruehstueck sassen wir bei Sonnenschein auf der Dachterasse und haben Pancakes mit frischen Obst gegessen. Das war lecker!
Gestern haben wir schon etwas die Stadt erkundet. Nach dem Einchecken im Hostel und einem spaeten Mittagessen in einem vegetarischen Restaurant um die Ecke (leckere Burritos mit Gemuese), sind wir einer Empfehlung gefolgt von der einen Franzoesin aus unserem Haus. In einem Cafe/Restaurant "Casa Hood", das von einem Gringo betrieben wird, gibt es jeden Tag um 16:30 Uhr eine kostenlose Filmvorfuehrung.
Das war gestern ein Film von einem jungen Amerikaner, der ein Jahr als Backpacker um die Welt gereist ist und dabei viele andere Backpacker interviewt hat. Der Film hat so zu dem gepasst, was wir in letzter Zeit diskutiert haben und er war richtig gut, denn er hat deutlich die ganzen Widersprueche, Vor- und Nachteile dieses Lebensstils gezeigt. Bei Ginger-Tea und Brownie haben wir die Filmvorfuehrung richtig genossen.
Die Kathedrale von Baños am Abend
Danach sind wir weiter durch die Stadt gelaufen bis zu dem Wasserfall, der mitten in der Stadt vom Berg runterkommt. Auf dem Rueckweg in das Stadtzentrum ist ein Lastwagen an uns vorbeigefahren mit Passagieren auf der Ladeflaeche (auf Sitzbaenken) und lauter Musik. Spontan sind wir mitgefahren, was wir nicht bereut haben. Denn der Lastwagen ist auf einen Berg gefahren zu einem Aussichtspunkt ueber der Stadt, an dem ein Lichterkreuz steht. Das Kreuz hatten wir schon von unten gesehen. Von dort oben hatten wir einen super Blick auf die Stadt.
Als wir endlich wieder im Zentrum waren, hatten wir richtig Hunger und sind zurueck ins "Casa Hood", wo wir ein super leckeres Abendessen mit einem ecuadorianischen Bier hatten. Danach waren wir so muede, das wir direkt ins Bett sind.
Nach der Nacht sind wir so gut ausgeruht, dass wir uns schon richtig darauf freuen, was wir heute noch in Baños entdecken koennen. Erst nach dem Abendessen wollen wir zurueck nach Salasaka fahren.
Ich bin gespannt, welche Ueberraschungen dieser Tag wieder bringt...
¡Hasta luego!

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