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Dienstag, 12. Februar 2013

Festival de las frutas y flores II

Sonntagmorgen mussten wir frueh aufstehen, da uns die Leute empfohlen hatten uns schon um 7 Uhr einen Platz fuer den Umzug ab 9 Uhr zu suchen, damit wir auch sicher einen bekommen. Wir hatten dann noch Glueck und konnten 4 Stuehle bekommen (fuer je 3 $), von denen wir den Umzug super sehen konnten. Entlang der gesamten Strecke hatten die Leute Stuehle und teilweise auch Tribuenen aufgebaut, dessen Plaetze sie dann verkauft haben.
Als wir Plaetze hatten, haben wir nacheinander Fruehstueck geholt. Wir sind in eine Baeckerei gegangen. Dummerweise habe ich dort zu frueh 10 Dollar zum Bezahlen aus meinem Bauchgurt genommen. Denn so hatte ich sie laenger in der Hand und als ich kurz abgelenkt war, weil ich noch etwas ausgesucht habe, hat sie mir jemand aus der Hand gestohlen ohne das ich es gemerkt habe. Man muss hier schon sehr vorsichtig sein, vorallem da wir durch unser Aussehen grosse Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Besonders in Ambato haben wir das gemerkt, denn dort gab es im Gegensatz zu Quito kaum Auslaender, weshalb uns die Leute natuerlich umso mehr angestarrt haben.
Trotz dieses Zwischenfalls hat das Fruehstueck gut geschmeckt. Den Umzug dann anzuschauen hat auch viel Spass gemacht. Vor allem bei dem Sommerwetter, das wir hatten. Die Sonne schien so stark, dass es mit der Zeit richtig heiss wurde.

Beim Umzug kam immer erst ein Festwagen, dann eine Band oder Lautsprecher und anschliessend die dazugehoerige Tanzgruppe in fantasievollen Kostuemen. Die Wagen waren mit so einer Muehe aus Blumen und Fruechten gestaltet!

Der Wagen "Vida" mit Blumen und Obst fantasievoll gestaltet
Jeder Wagen hatte ein anderes Thema (z. B. "Leidenschaft" (=Fussball), "Liebe", etc.) und repraesentierte gleichzeitig eine andere Region und dessen Tanzgruppe. Die Musik war natuerlich hauptsaechlich lateinamerikanisch, aber zwischendurch waren auch Pophits dabei.


Die Taenzer aus Baños haben uns am besten gefallen - nicht nur wegen ihrer Akrobatik
Und auf jedem Wagen sass mindestens eine Koenigin aus der jeweiligen Region, angefangen natuerlich mit der Koenigin von Ambato.

Die Koenigin von Ambato auf ihrem Wagen - dem ersten im Umzug
Nach dem Umzug sind wir weiter in die Innenstadt gelaufen, wobei wir immer wieder dem Espuma, dem Schaum, ausweichen mussten, den vorallem die Kinder zu Karneval ueberall verspruehen (und der, wenn er blau ist, "wunderschoene" blaue Flecken auf Kleidern, Haut und Haaren hinterlaesst - das waescht sich aber zum Glueck wieder raus). Bei einem Italiener haben wir eine super Pizza zu Mittag gegessen. Leider musste ich aber anschliessend feststellen, dass waehrend dem Essen mein Handy aus meiner Jackentasche geklaut wurde. Meine Kamera und Sonnenbrille hatte ich die ganze Zeit aus Vorsicht auf dem Schoss. Aber ich hatte vergessen, dass mein Handy (ein uraltes Nokia) noch in der geschlossenen Jackentasche war und die Jacke hing ueber dem Stuhl. Dazu sass ich auch noch in der Naehe des Eingangs. Da war natuerlich am Ende die Jackentasche offen und das Handy weg. Tja, es wird mir eine Lehre sein, noch besser auf meine Sachen aufzupassen. Hier darf man echt nicht nachlaessig sein, vorallem weil wir eben so auffallen als Europaerinnen. Solange hier bei allem Reichtum, den es hier inzwischen auch gibt, noch soviel Armut existiert, wird man wohl weiter mit diesen Problemen zu kaempfen haben.

Wir haben uns davon trotzdem nicht die Laune verderben lassen, auch wenn es mich anfangs sehr geaergert hat. Nachdem wir lange durch die Stadt gelaufen sind und ich dort nochmal richtig "eingeschaumt" wurde bis in den Mund, sind wir zurueck zum Hotel und spaeter mit dem Taxi in eine Mall ins Kino gefahren. Dort gab es dann noch eine Modenschau mit dem Starauftritt eines kubanischen Schauspielers, die ebenfalls Teil des Festivalprogramms war. Der Film war auf englisch mit spanischen Untertiteln, da er aus Hollywood kam (ist hier dann meistens so). "Lo imposibile" oder "The impossible" ueber den Tsunami in Thailand - ein sehr bewegender und gut gemachter Film.
Die Mall, in der das Kino war, sah aus wie die Malls in Amerika, auch fast mit den gleichen Laeden, nur ein bischen kleiner. Nach dem Film war es allerdings etwas komisch, da alle Ausgaenge schon zu waren und wir nur durch den Notausgang rausgeleitet wurden.
Am Montagmorgen gab es dann noch eine unschoene Ueberraschung: das Warmwasser im Hotel war kaputt. Das habe ich allerdings erst gemerkt, als ich meine Haare schon angefangen hatte zu waschen, weil anfangs noch warmes Wasser kam. Mit der kalten Dusche waren wir wenigstens gleich richtig wach.
Nach dem Fruehstueck in einer Baeckerei sind wir dann wieder zur Busstation gelaufen und mit dem Bus zurueck nach Quito gefahren. Wir waren richtig froh, als wir wieder hier waren. Es hat sich auch schon fast angefuehlt, wie wenn man nach Hause kommt, weil man sich so langsam doch schon etwas auskennt.
Fuenf Tage sind wir hier noch zu Hause, dann geht es auf in ein neues Abenteuer nach Salasaca. Jetzt geniessen wir aber erst noch die Tage bei unserer Gastfamilie und in der Schule. Der Unterricht macht immer noch sehr viel Spass und ich lerne jeden Tag sehr viel. Morgen fange ich ein neues Sprachniveau an. ;-)

¡Buena noche y hasta luego!

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