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Sonntag, 3. Februar 2013

¡Bienvenidas en Quito!

Jetzt sind wir schon 24 h in Quito, Ecuador. Gleich am ersten Tag haben wir soviel erfahren und gesehen. Ein guter Anfang. So sollte es weitergehen. Aber von Anfang an...

Nach dem es in Muenchen noch kleine Probleme gab (Ausfall aller Systeme beim Check-In), die aber schnell wieder behoben waren, lief die weitere Reise reibungslos. Waehrend dem Flug gab es zwar noch etwas Aufregung, denn als ich gerade am Klo angestanden bin, ist neben mir ein Spanier in Ohnmacht gefallen, als er gerade etwas Wasser trinken wollte. Ploetzlich fiel er einfach um. Er ist richtig heftig auf den Boden und mit dem Kopf an die Flugzeugtuer geknallt. Ich hatte den Eindruck, dass das ein epileptischer Anfall war, denn er hatte auch kurz gezuckt und vor sich hin gestarrt. Aber er kam zum Glueck schnell wieder zu Bewusstsein und wir mussten ihm nur kurz die Beine hochhalten. Er hatte eine kleine blutende Wunde am Mund, aber ansonsten ging es ihm gut. Den Arzt, nach dem die Stewardessen (wie im Film!) gefragt haben, brauchten wir so doch nicht, was gut war, denn es war auch keiner an Bord.
Der Spanier meinte dann, dass er wohl die Nacht zuvor feiern war und deshalb einen Schwaecheanfall hatte. Ich hoffe, er laesst sich trotzdem vom Arzt untersuchen, denn das sah wirklich nicht gut aus. 

Nach diesem Schock und fast 3 h Flug sind wir in Madrid gelandet und hatten dort beim Umsteigen noch genug Zeit, um uns bei Starbucks mit Essen und Trinken zu staerken. Der Madrider Flughafen ist sehr schoen - sehr gut ausgeschildert, gepflegt und tolle Architektur. Auch das sonnige Wetter war schon eine gute Einstimmung auf den ecuadorianischen Sommer.
Der Flug ueber den Atlantik war dann sehr lang (eigentlich nur 9 h, kam einem aber laenger vor) und anstrengend, auch weil die Sitze sehr eng waren und die Lueftung schlecht. Aber schliesslich sind wir sicher in Quito gelandet und waren sehr froh, als wir aus dem Flugzeug rauskamen.
Unsere Geduld wurde bei der "Migracion" (Passkontrolle) dann nochmal auf die Probe gestellt. Wir standen fast eine Stunde in der Schlange und es ging nur langsam voran. So konnten wir uns schon etwas an das langsamere Tempo in Ecuador gewoehnen. Hier lauft wie es scheint alles etwas entspannter.
Eine deutsche Frau aus unserem Flieger hat das wohl etwas falsch verstanden, denn sie hat ganz dreist ihr Handgepaeck durch die Absperrungen nach vorne geschoben und so getan, als ob sie dort wartet, bis ihre Freundin von hinten in der Schlange vor gerueckt ist (die natuerlich kurz darauf auch nach vorne gegangen ist). Unsere deutsche Sitznachbarin (die weiter vorne war als wir) hat sie dann darauf hingewiesen, dass sie doch bitte wieder nach hinten gehen soll, denn wir muessen alle warten. Da hat die Deutsche nur ewidert, dass hier in Ecuador Spanisch und nicht Deutsch gesprochen wird. Und dass das in Ecuador alles anders laeuft, dass man sich hier somit vordraengeln darf. Dann hat sie unsere Sitznachbarin auch noch als Rotschopf beschimpft und ist weiter vorne geblieben. Ich war sehr erleichtert, als kurz darauf auch andere Frauen etwas gesagt haben (die besonders ihre Anmerkung zu Ecuador wuetend gemacht hat), als eine Security-Dame zu ihr kam. Aber diese Deutsch war anscheinend so betrunken (sie hatte eine Alkoholfahne), dass sie sich gar nicht beeindrucken liess von den Beschwerden. Sie meinte, dass sie doch erst in 3 h vom Flughafen abgeholt wird. Warum sie sich dann nach vorne draengeln musste, war dadurch noch weniger klar. Sie war so dreist und blieb dort. Das bloede ist, dass solche Leute mit ihrer Arroganz und Dreistigkeit dann das Bild von deutschen Touristen praegen. Ich hoffe Sanne und ich schaffen es den Ecuadorianern ein anderes Bild zu zeigen.

Der weitere Abend verlief ohne neue Aufregungen. Unser Gepaeck haben wir sofort gefunden und als wir in die Ankunftshalle kamen, sahen wir auch gleich das Schild mit unseren Namen, dass unsere Gastmutter Beatriz hielt. Sie holte uns zusammen mit einer anderen Deutschen ab, die auch bei der Familie wohnt und in Quito in einem Projekt fuer Strassenkinder arbeitet.
In unserem neuen "Zuhause" fuer die naechsten 2 Wochen angekommen, haben wir auch die zwei Soehne getroffen, die in unserem Alter sind. Die Tochter haben wir erst heute morgen kennen gelernt.
Nach dem Abendessen sassen wir dann noch laenger zusammen und konnten unsere Spanischkenntnisse schon voll nutzen. Danach waren wir aber froh, als wir endlich im Bett liegen und schlafen konnten.

Natuerlich waren wir heute morgen schon um 6:30 Uhr wach, denn da ist es in Deutschland schon 12:30 Uhr. Aber das war ganz gut, denn morgen, Montag, muessen wir fuer die Schule wahrscheinlich auch so frueh aufstehen.
Nach dem Fruehstueck zu siebt (mit den aeltesten Sohn, der Tochter, deren Freunden und der anderen Deutschen) hat uns dann unser Gastbruder eingeladen mit ihm zu einem Konzert zu gehen, das im Rahmen der Feiern zum Karneval in der kommenden Woche in einem der Parks veranstaltet wurde. Das war eine super Idee!
Als wir im Park ankamen, war das Konzert von seiner alten Band schon voll im Gange. Aber ein paar Lieder haben wir noch mitbekommen. In der Pause haben sie Capoeira "gespielt", denn es ist ein Spiel, wie sie uns erklaert haben. Anschliessend ist noch eine brasilianische Band aufgetreten. Die war auch super und wir haben sofort mitgetanzt.
Am Schluss gab es ein Wetttanzen von Zuschauern, bei dem das Gewinnerpaar eine Reise nach Sao Paulo gewinnen konnte. Leider ist unser Gastbruder mit seiner Tanzpartnerin schon in der Vorrunde ausgeschieden.
Es hat aber so Spass gemacht den Tanzenden auf der Buehne zuzuschauen. Besonders ein etwa vierjaehriger Junge hat uns schwer beeindruckt. Der hat so selbstbewusst mit seinem Po gewackelt - da wird sicher ein grosser Taenzer draus!

Nach dem Konzert und dem Genuss einer Wassermelone (fuer 50 Cent) sind wir dann noch in einen anderen Park oben auf einem Huegel gefahren und dort spazieren gegangen. Das war ein super Ausblick ueber Quito! Es ist wirklich eine sehr schoene Stadt. Ich freue mich darauf mehr von ihr yu sehen. Und die Natur ist so toll. Das Gras war sehr dicht und ueberall bluehten Blumen, die ich noch nie gesehen habe. Das macht neugierig auf alles, was ich in den kommenden Wochen sehen werde.

Fuer heute habe ich genug gesehen und werde sicher gut schlafen, denn bei der Hoehe war das Tanzen und der Spaziergang schon genug Anstrengung. Auch die Sonne, die immer wieder durch die Wolken geschienen hat (und fuer bis zu ca. 25 Grad gesorgt hat), hat sehr muede gemacht und leider meinen Kopf verbrannt. Ab morgen werde ich deshalb immer meine Muetze mitnehmen. Ausserdem haben wir auf dem Heimweg noch Sonnenmilch mit LSF 70 gekauft, denn die LSF 30 aus Deutschland reichen hier wohl nicht. Abends und wenn der Himmel bewoelkt ist, ist es zwar kuehl. Aber wenn die Sonne die Wolken durchbricht, ist es sofort sehr warm und man spuert richtig, wie sie in dieser Hoehe die Haut verbrennt.

Nach dem dunklen Januar in Deutschland tat die Sonne aber richtig gut. Ich freue mich schon darauf morgen noch mehr davon geniessen zu duerfen. Vor allem aber freue ich mich auf den ersten Tag in der Sprachschule. Zwar sprechen wir schon die meiste Zeit Spanisch, aber ich freue mich darauf mein holpriges Spanisch endlich zu verbessern.

In diesem Sinne: ¡Hasta mañana y buenas noches!

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