Freitagmittag sind wir wohlbehalten aus dem Dschungel zurueck in die Zivilisation gekommen und von Lago Agrio, unserem Ausgangspunkt fuer die Fahrt in den Dschungel, gleich weiter nach Baños gefahren, wo wir Freitagnacht angekommen sind (eigentlich wollten wir in Tena uebernachten, aber der Busfahrer hat vergessen uns zu informieren, als wir dort gehalten haben, so dass wir bis Baños weiterfahren mussten).
Hier erholen wir uns seitdem von unserem Dschungelabenteuer. Die 4 Tage in Dschungel waren wirklich traumhaft. So schoen hatte ich mir den Dschungel gar nicht vorgestellt, wie er dann wirklich war. Das war wirklich eine Reise in das purste Naturparadies. Da wird der Kopf ganz frei von allen Dingen, die einem sonst immer im Kopf rumspucken.
Es war eine traumhafte Erfahrung.
Montagnacht sind wir von Quito aufgebrochen. Da eine Bruecke auf der Strecke kaputt war musste unser Bus (wie auch alle danach) einen weiten Umweg fahren und wir sind statt 7 h dann 11 h unterwegs gewesen.
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Ein Tag Zwischenstopp im (fuer uns) "herbstlichen" Quito |
Morgens um 10 Uhr waren wir nach einer anstrengenden Nacht im Bus endlich in Lago Agrio. Lago Agrio ist keine schoene Stadt, sondern nur ein haessliches Zentrum der Oelindustrie und Anlaufpunkt fuer den Dschungeltourismus von Cuyabeno. Ja, leider liegt unter dem Dschungel Oel, was schon seit vielen Jahren ausgebeutet wird. Texaco hat da in den 90ern eine schlimme Oelverschmutzung angerichtet. Eigentlich wurde Texaco, bzw. Chevron, denen Texaco inzwischen gehoert, zu einer Strafzahlung von vielen Milliarden Dollar verurteilt. Aber natuerlich haben sie das Urteil wieder angefochten, so dass weiterhin alles in der Schwebe ist. Es war echt eindruecklich mal mit eigenen Augen zu sehen, was die Oelwirtschaft vor Ort anrichtet.
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"Das Oel eint die Amazonas-Gemeinschaften" - na da hab ich meine Zweifel |
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Oelpipeline-Romantik |
Zum Glueck war das aber nur auf der Fahrt in den Dschungel zu sehen. Noch ist ein riesiger Teil des Dschungels durch den Nationalpark geschuetzt. Der Tourismus (und zunehmend Oekotourismus) unterstuetzt diesen Schutz des Urwalds. Leider suchen die Mitarbeiter der Oelfirmen aber natuerlich weiter nach Oel und bestechen die Ureinwohner dabei mit kostenlosen Stromgeneratoren, wie in dem Dorf, dass wir besucht hatten.
Von einem Hotel in Lago Agrio wurden wir von den Leuten der Lodge mit einem kleinen Bus abgeholt, der uns 2 h bis zum Eingangspunkt des Nationalparks gebracht hat. Dort angekommen hatten wir einen kleinen Lunch und sind dann nochmal 2 h mit dem motorbetriebenen Kanu tief in den Dschungel gefahren, wobei wir schon gleich mehrere Affenarten und Anacondas gesehen haben.
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Am Parkeingang |
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eine schlafende Anaconda - und eine wache
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im Kanu auf dem Weg zur Lodge
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Das Haupthaus der Lodge mit Kueche, Essraeumen und Haengematten |
An der Lodge angekommen, die uns gleich sehr beeindruck hat, bekamen wir Zeit fuer eine kleine Siesta, bevor wir in die grosse Lagune gefahren sind, um auf dem Weg rosa Flussdelphine zu sehen und waehrend dem Sonnenuntergang in der Lagune zu schwimmen.
Die naechsten zwei Tage haben wir jeweils Ausfluege in den Dschungel gemacht: eine Fahrt mit dem Boot in die naechste Ureinwohnergemeinde (der Siona), wo wir Yucca-Brot von der Ernte bis zum Essen ausprobieren durften, nochmal Schwimmen in der Lagune mit anschliessendem Kaimane beobachten und Schlangen, Paddeln mit dem Kanu in eine Lagune, die per Motorboot nicht erreichbar ist und von dort Wanderung durch den Dschungel, Piranhafischen (als einzige Touristin habe ich auch einen Piranha gefangen - danach haben wir sie wieder in die Freiheit entlassen) und eine Nachtwanderung um die nachtaktiven Tiere wie Spinnen und Kaimane zu sehen.
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Beim Schaelen der frischgeernteten Yucca |
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Dann Raspeln... |
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...dann wird das Wasser rausgepresst (und davon eine Suppe gemacht) |
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...und schliesslich wird das Mehl nach dem Sieben einfach so zu Brot gebacken - echt lecker! |
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Ein Kaiman in 5 Meter Entfernung! |
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Eine Schlange nachts auf der Jagd nach Voegeln |
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Beim Ausruhen in der Haengemaette |
Waehrend den Fahrten zu und von unseren Zielen haben wir auch immer wieder am Ufer Tiere wie Affen, Papageien oder andere Voegel beobachten koennen. Der Urwald ist so reich an Tieren und Pflanzen! Das ist echt unglaublich. Auf einen Hektar kommen hier ueber 600 verschiedene Pflanzenarten. Auch Grosskatzen wie Jaguare gibt es. Leider hat man aber kaum eine Chance diese zu sehen.
Am letzten Morgen sind wir dann nochmal extra frueh aufgestanden, um noch mehr Voegel beobachten zu koennen. Nach dem Fruehstueck ging es dann leider schon wieder auf den Rueckweg aus dem Dschungel. Mittags kamen wir wieder an unserem Ausgangspunkt, der Bruecke ueber den Rio Cuyabeno, an. Nach einem letzten gemeinsam Lunch wurden wir mit dem Bus wieder 2 h zurueck nach Lago Agrio und dort direkt zum Busbahnhof gefahren.
Dort mussten wir uns dann leider schon von einem Teil unserer 5-koepfigen Gruppe der letzten Tage, den zwei Chilenen, verabschieden. Nur das israelische Paerchen fuhr noch mit uns im Bus bis Baños.
Wir hatten echt Glueck und eine sehr nette Gruppe fuer den Dschungeltrip. Allgemein ist es erstaunlich wieviele Nationen wir hier beim Reisen kennen lernen. Das ist eine der Sachen, die ich an dieser Reise liebe!
(Mehr Bilder aus dem Dschungel folgen, wenn ich wieder Zeit habe welche hochzuladen. Jetzt muss ich ins Thermalbad gehen)
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